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An den Erfolg der Neuausrichtung geglaubt

Die Geschwister Christian und Silvia Limacher führen zusammen die Holz Limacher AG im obwaldnerischen Kerns. In ihrer Schreinerei beschäftigen sie aktuell 13 Mitarbeitende. Die BG Mitte hat ihnen geholfen bei der Neuausrichtung vom reinen Montagebetrieb zur Schreinerei mit breitem Angebot.

«Und, gut gefunden? Wir sind erst seit zwei Wochen im neuen Gebäude, es ist noch nicht angeschrieben», sagt Silvia Limacher beim Öffnen der Tür. Und schon sprudelt die Firmengeschichte aus ihr heraus: Ihr Bruder habe die Firma im Alter von 21 Jahren 2005 als reinen Montagebetrieb gegründet. Es läuft gut, grosse Fensterbauer lassen vom Betrieb montieren, Kollegen aus dem Umfeld von Christian helfen immer mal wieder aus. Mit den Jahren wird es jedoch immer schwieriger, gute Mitarbeitende für eine Festanstellung zu finden. Christian und Silvia erkennen, dass sie als reiner Montagebetrieb keine Zukunft haben. Der Preisdruck im Fenstermarkt ist gross und als Montagebetrieb stehen die beiden ganz am Schluss des Fertigungsprozesses, wo die Margen klein sind.

 

Ein mutiger Plan muss her – und Geld

Silvia, die sich damals gerade zur Betriebswirtschafterin weiterbildet, befasst sich in ihrer Abschlussarbeit intensiv mit der Neuausrichtung des Betriebs. Der Plan: Sie wollen auf ihr damals kleines Standbein, die vielfältigen Schreinerarbeiten, setzen und bei der Fenstermontage keine externen Montageaufträge mehr annehmen. Das braucht nicht nur Mut, sondern kapitalintensive Investitionen.

Gut, dass ihre Hausbank die Idee unterstützt – grundsätzlich. «Der Plan war gut, aber für die Bank zu risikobehaftet. Wir konnten keine Sicherheiten bieten zu diesem Zeitpunkt», sagt Silvia Limacher. Da bringt die Bank die BG Mitte ins Spiel, die den Limachers bis dahin gänzlich unbekannt war.

Das Dossier für die Einreichung des Gesuchs ist rasch beisammen und mehr als fundiert aufgrund der Diplomarbeit zum Thema der Neuausrichtung. «Bei der BG Mitte sind wir auf viel Verständnis gestossen und fühlten uns sehr gut getragen. Sie bestärkten uns darin, diesen Weg zu gehen und haben für uns gebürgt.»

 

In der Zukunft angekommen

Der Plan ist aufgegangen, der Wandel geglückt. Allerdings dauerte es länger als gedacht. Daran ist die schwache Auftragslage während Corona schuld – und ein bisschen auch das Pflichtgefühl der Limachers, die keine Kurzarbeit anmelden wollten. «Andere hatten es nötiger als wir. Aber jetzt sind wir in der Zukunft angekommen – auch mit dem Umzug hierher nach Kerns». Dieser hat interessanterweise nichts mit der Neuausrichtung zu tun. Die Limachers erhielten von einem Fensterbauer, der 2021 den Betrieb einstellte, ein gutes Angebot für die Miete seiner Räumlichkeiten – inklusive Maschinen.

Und wie geht es weiter? Erst einmal muss der Umzug ganz abgeschlossen werden. Nächstes Jahr soll eine computergestützte Maschine, ein sogenanntes Bohrcenter, angeschafft werden. Und wer weiss: «Unser Vermieter beansprucht aktuell noch 200m2 für sich. Vielleicht ergibt sich auf dieser Fläche später einmal eine Entwicklungsmöglichkeit.»

Silvia Limacher, Holz Limacher AG

Silvia Limacher, Holz Limacher AG